Symmetrie als universelles Prinzip
Der Mensch fühlt sich ästhetisch von Symmetrien angezogen. Das ist sicher kein Zufall.
Symmetrische Baustrukturen haben sich im Laufe der Evolution als sehr erfolgreich erwiesen. Man findet sie überall in der Natur, in Eiskristallen, Einzellern, in Muschel- oder Schneckengehäusen, in Blüten und selbst im Aufbau des menschlichen Körpers.
Symmetrische Muster sind aber auch in der Kunst und in der Musik weit verbreitet. Schon Leonardo da Vinci befasste sich mit dem Prinzip des "goldenen Schnitts" und verdeutlichte die Symmetrie des menschlichen Körpers in seinen Anatomiestudien. In der Musik hat sich z.B. Johann Sebastian Bach ganz intensiv mit Formen der Symmetrie beschäftigt. Er hat sehr kunstvoll Symmetrien und Muster in seine Kompositionen eingebaut.
Eine ganz entscheidene Rolle spielt die Symmetrie in der Physik. Ganz allgemein gesagt, ist ein physikalisches System symmetrisch, wenn Merkmale des Systems unter bestimmten Transformationsoperationen (z.B. Drehung, Spiegelung oder Verschiebung) gleich bleiben, also invariant sind.
Sowohl das Standardmodell der Teilchenphysik als auch die Theorien von Albert Einstein beruhen ganz wesentlich auf Symmetrieprinzipien. Die Mathematik dazu lässt sich gar nicht ohne die Verwendung von Symmetriebegriffen formulieren. Die physikalischen Gesetze sind invariant.
Vielleicht ist die im Universum realisierte Symmetrie der Ausdruck einer übergeordneten Vernunft?